Die Welt dreht sich weiter…

Die in den vergangenen Wochen veröffentlichten Wirtschaftsdaten passten in ein für die Kapitalmärkte angenehmes und konstruktives Bild: Die Weltwirtschaft wächst weiterhin mit rund 3 %, und angesichts nunmehr moderater Inflationsraten können die meisten Notenbanken ihre Geldpolitik weiter lockern. Vor diesem Hintergrund waren in diesem Monat nur geringfügige Anpassungen unserer Prognosen notwendig. Diese Aussage gilt auch mit Blick auf die Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten sowie hinsichtlich des Auseinanderbrechens der Ampelkoalition in Deutschland.

Aktienmarkt Deutschland

Die Berichterstattung der DAX-Unternehmen verläuft enttäuschend. Insbesondere die Automobilwerte ziehen die Indexgewinne nach unten, die im dritten Quartal voraussichtlich um 20 % gegenüber dem Vorjahresquartal eingebrochen sind. Klammert man den Automobilsektor aus, sind die Gewinne der Unternehmen leicht angestiegen, bleiben aber hinter Unternehmen aus anderen Regionen zurück. Mit dem Ausgang der US-Wahlen und dem Bruch der Ampelkoalition werden die strukturellen Herausforderungen für die deutschen Unternehmen hoch bleiben. Je schneller und klarer die neuen Regierungen ihre Vorhaben kommunizieren, desto besser können sich die Unternehmen auf die geänderten Rahmenbedingungen einstellen. Auch in der Vergangenheit haben sie immer wieder ihre hohe Flexibilität erfolgreich unter Beweis gestellt. Dies spricht langfristig – in Kombination mit einer intakten Weltwirtschaft, einer unauffälligen Bewertung und niedrigen Zinsen – für moderate Kurszuwächse.

Prognoserevision: Leichte Aufwärtsrevision auf 3, 6 und 12 Monate.

Quelle: DekaBank, Makro Research 07. November 2024

Rentenmarkt Euroland

Die Renditen von Bundesanleihen sind zuletzt wieder gestiegen, wobei die Steilheit der Kurve weiter zugenommen hat. Das kurze Ende spiegelt die Erwartung wider, dass die EZB in Reaktion auf den Wahlsieg Donald Trumps die Senkung der Leitzinsen zwar beschleunigen könnte, dabei aber wahrscheinlich nicht in den expansiven Bereich vorstoßen wird. Bereits im Vorfeld wurden die längeren Laufzeiten durch steigende Renditen von US-Treasuries sowie die Sorge vor einem höheren Emissionsbedarf auch in Europa belastet. In den kommenden Monaten dürften sich die sukzessiven Leitzinssenkungen der EZB in wieder etwas niedrigeren Renditen kurzlaufender Bundesanleihen niederschlagen. Dies sollte zum Teil auch auf das lange Ende ausstrahlen, sofern die Unsicherheit über die Finanzpolitik dies- und jenseits des Atlantiks nicht noch weiter zunimmt.

Prognoserevision: Etwas steilerer Verlauf der Bundkurve.

Quelle: DekaBank, Makro Research 07. November 2024

Devisenmarkt: EUR-USD

Der US-Dollar hat wieder kräftig aufgewertet. Seit dem Jahreshoch des Euro von 1,1196 USD je EUR Anfang Oktober rutschte der EUR-USD-Wechselkurs bis zur US-Wahl stetig abwärts und fiel unmittelbar nach dem Wahlsieg von Donald Trump auf 1,07 USD je EUR. Die Gründe für das Wiedererstarken des US-Dollars seit Oktober waren zum einen gute US-Arbeitsmarktdaten für September, die die Leitzinssenkungserwartungen an die Fed an den Märkten abnehmen ließen. Zum anderen war die gehandelte Wahrscheinlichkeit für den Wahlsieg von Trump vor der Wahl deutlich gestiegen. Trumps nun bevorstehende Regierungszeit wird mit tendenziell höherer Inflation und daher auch mit höheren Zinsen in den USA verbunden. Letzteres dürfte den US-Dollar stützen. Dem hat der Euro derzeit nur wenig entgegenzusetzen.

Prognoserevision: Leichte Abwärtsrevision des Prognoseverlaufs.

Quelle: DekaBank, Makro Research 07. November 2024

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