Frühzeitig den Nachlass planen und aktiv regeln

Interview mit dem Team Generationenmanagement der Sparkasse Dortmund in Schwerte.

Axel Zimmermann, S-Private-Banking-Berater, kennt Schwerte in- und auswendig. Schließlich berät er hier seit vielen Jahren seine Kundinnen und Kunden. Ganz im Gegenteil zu seiner Dortmunder Kollegin Jana Kleber und seinem Dortmunder Kollegen Sascha Horitzky. Deshalb nimmt er sich die Zeit und zeigt den beiden „sein“ Schwerte. Denn die drei bilden das Team für Generationenmanagement der Sparkasse Dortmund.

Was bedeutet eigentlich Generationenmanagement?

Sascha Horitzky: Wer sich aktiv Gedanken um den Nachlass macht, wer anfängt, zu planen, wie es damit nach dem eigenen Tod weitergehen soll, der betreibt Generationenmanagement. Ich sage dazu gern: einmal Probesterben und so die Vogelperspektive einnehmen, um zu sehen, was mit dem Erbe passiert und ob ich das so möchte.

Welche Bedeutung hat das Thema für die Gesellschaft und damit auch für die Sparkasse?

Sascha Horitzky: Wir merken eine zunehmende Offenheit, über den Tod und die Nachlassplanung zu sprechen. Es vollzieht sich ein Wandel weg von dem Gedanken „Wenn ich heute über mein Testament spreche, bin ich morgen tot“. In den kommenden Jahren wird immer mehr Vermögen vererbt. Deshalb ist es so wichtig, darüber zu reden, sich im Vorfeld Gedanken zu machen und zu handeln. Und dabei stehen wir unseren Kundinnen und Kunden zur Seite und beraten sie umfassend.

Frisch im Team Generationenmanagement neben den beiden Experten Axel Zimmermann und Sascha Horitzky ist Jana Kleber. Was reizt Sie an Ihrer neuen Aufgabe?

Jana Kleber: Jede Nachlassplanung ist sehr individuell. Mit jedem Mal wächst unsere Erfahrung, die wir wiederum an die Kundinnen und Kunden weitergeben. Hinter den Kulissen habe ich das Thema immer schon mitbegleitet. Mein Herz schlägt dafür. Denn hier wird besonders der Mehrwert unserer Beratung mit vielen Aha-Erlebnissen deutlich. Hauptsächlich bin ich jetzt für die Testamentsvollstreckung verantwortlich. Auch hier erfüllt mich die Aufgabe, den letzten Willen des Erblassers oder der Erblasserin zu verfolgen und durchzusetzen.

Was motiviert jemanden, über den Nachlass zu sprechen?

Sascha Horitzky: Das hat verschiedene Gründe. Zum Beispiel gibt es keine Erben. Oder man möchte körperlich oder geistig beeinträchtigte Kinder gut versorgt wissen, die auf Hilfe angewiesen sind. Dann gibt es diejenigen, die über den Tod hinaus Einfluss nehmen wollen, etwa mit einer eigenen Stiftung.

Was ist mit Unternehmerinnen und Unternehmern?

Axel Zimmermann: Die Nachlassplanung für Unternehmer oder Unternehmerinnen ist speziell. Hier spielen viele Faktoren eine Rolle. Zum Beispiel schlägt das Gesellschaftsrecht das Erbrecht. In diesem Fall haben wir das Privileg, auf ein professionelles Netzwerk etwa aus Notaren und Rechtsanwälten zurückgreifen zu können. Mit diesem umfangreichen Know-how begleiten und stehen wir diesen Kundinnen und Kunden gut gerüstet zur Seite.

Was sind die größten Aha-Momente auf Kundenseite zum Thema Erbrecht?

Axel Zimmermann: In Deutschland können Kinder und Eltern trotz eines Testaments nicht enterbt werden. Ihnen steht ein Pflichtteil zu. Vielen ist dieses Kernelement des deutschen Erbrechts nicht bewusst. Ein weiteres Beispiel sind die Begriffe „vermachen“ und „vererben“. Besonders in handschriftlichen Testamenten steht häufig „ich vermache“. Rechtlich gesehen sind aber Vermächtnis und Erbe zwei völlig unterschiedliche Dinge. Das kann zu Komplikationen führen, die im schlimmsten Fall vor Gericht geklärt werden müssen. Um diese juristischen Fallstricke zu umgehen, benötigen insbesondere unsere wohlhabenden Kundinnen und Kunden ein notarielles Testament. Ein handschriftliches Testament reicht bei vorhandenem Eigentum einfach nicht aus.

Warum sind wir heute in Schwerte unterwegs?

Axel Zimmermann: Schwerte und seine Menschen liegen uns sehr am Herzen. Seit mehr als einem Jahr sind die Sparkassen Dortmund und Schwerte eins und wir möchten unsere Schwerter Kundinnen und Kunden besser kennenlernen. Zudem gibt es großartige Initiativen hier vor Ort, zum Beispiel die Hospiz-Initiative Schwerte. Mit dieser Institution wollen wir künftig stärker zusammenarbeiten.

Sascha Horitzky: Wir laden alle Schwerterinnen und Schwerter herzlich zu einer Tasse Kaffee zu uns ein. Lernen Sie uns und unser Generationenmanagement näher kennen. Unser Motto kommt ganz nach den römischen Vorfahren: Quidquid agis, prudenter agas et respice finem. – Was auch immer du tust, tue es klug und bedenke das Ende.

Angesteuert wurden die Orte: Kanu- und Surf-Verein Schwerte an der Ruhr, St. Viktor Kirche in der Innenstadt und die Hospiz-Initiative Schwerte e.V. Fotos: Schaper