Überblick Februar: Notenbanken üben sich in Geduld

Aktienmarkt: Die Kursschwankungen bleiben hoch    Rentenmarkt: Erste Zinserhöhungen der EZB vermutlich erst im Frühjahr 2020

Aktienmarkt Deutschland

Der deutsche Aktienmarkt hat sich von den Tiefständen im Dezember spürbar erholt. Diese Kurserholung ist bislang allerdings nur eine technische Reaktion auf die starken Verkäufe im letzten Jahr und noch nicht fundamental unterfüttert. Die volkswirtschaftlichen Daten aus Deutschland enttäuschen, und die Geschäftserwartungen der Unternehmen fallen zurückhaltend aus. Das schwierige wirtschaftliche Umfeld im 4. Quartal 2018 lässt sich auch in den Gewinnzahlen der Unternehmen ablesen, die in der Summe enttäuschend schwach ausfallen. Ein Teil des im letzten Jahr aufgrund von Produktionsproblemen verloren gegangenen Wachstums sollte aber 2019 nachgeholt werden. Es ist zwar mit keiner sprunghaften Verbesserung zu rechnen, dennoch sollten sich die Perspektiven wieder etwas aufhellen. Somit bleiben die Kurse zunächst hohen Schwankungen ausgesetzt, die verbesserte Perspektive für die Unternehmensgewinne wird den Markt im Jahresverlauf aber stabilisieren.

Prognoserevision:

Quelle: DekaBank, Makro Research 11. Februar 2019

Rentenmarkt Euroland

Mit Blick auf die anhaltend schwachen Konjunkturdaten und die zahlreichen makroökonomischen Risiken stellen sich die Rentenmärkte auf eine längere Phase niedrigen Wachstums ein. Die Marktteilnehmer gehen nicht mehr davon aus, dass es der EZB in diesem Konjunkturzyklus gelingen wird, die Leitzinsen in nennenswertem Umfang anzuheben. Dadurch steigt die Nachfrage nach länger laufenden Bundesanleihen, die noch positive Renditen aufweisen. Mit einer Gegenbewegung und einer wieder steiler werdenden Bundkurve rechnen wir erst mittelfristig, wenn das Wirtschaftswachstum dynamischer wird und die Risikoaversion abnimmt. Unsicherheiten im Zusammenhang mit den globalen Handelskonflikten und dem Brexit dürften zwar bestehen bleiben, die Wahrscheinlichkeiten für die jeweils schädlichsten Szenarien jedoch abnehmen.

Prognoserevision: Geringerer Renditeanstieg langlaufender Bundesanleihen.

Quelle: DekaBank, Makro Research 11. Februar 2019

Devisenmarkt: EUR-USD

Der Euro hat sich gegenüber dem US-Dollar im Januar seitwärts bewegt. Der EUR-USD-Wechselkurs startete mit 1,14 EUR-USD in das Jahr und lag zum Monatsende ebenfalls bei diesem Wert. Im Monatsverlauf bewegte sich der EUR-USD-Wechselkurs dabei in einem engen Band zwischen 1,15 und 1,13. Dies lag vor allem an der Geldpolitik. In den USA hat Notenbankchef Jerome Powell auf der Pressekonferenz zum jüngsten Zinsentscheid mehr Geduld betont, bevor es zu weiteren Zinsanhebungen kommt. Darüber hinaus hat er die Fortführung der Bilanzreduzierung in der bisherigen Höhe und Geschwindigkeit in Frage gestellt. In Europa hat die Europäische Zentralbank auf ihrem Zinsentscheid im Januar ebenfalls Geduld und Vorsicht mit Blick auf Leitzinserhöhungen in den Vordergrund gestellt. Entsprechend ist die Leitzinswende der EZB erst 2020 zu erwarten.

Prognoserevision: Geringere Euro-Aufwertung über den Prognosehorizont.

Quelle: DekaBank, Makro Research, 11. Februar 2019

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