Überblick Oktober: Sind nur noch die Notenbanken gelassen?

Aktien: spürbar fallende Börsenkurse – Rentenmarkt: Aufwärtstrend der Renditen langlaufender Bundesanleihen

Aktienmarkt Deutschland

Der Handelskonflikt der USA mit China und andere politische Risikofelder hinterlassen auch in der deutschen Wirtschaft immer sichtbarer ihre Spuren. Die hohe Unsicherheit drückt auf die Stimmung, und die gesamtwirtschaftlichen Prognosen wurden zuletzt spürbar nach unten revidiert. Ganz konkret lassen sich die Effekte der zunehmenden Handelsbeschränkungen bereits im Unternehmenssektor ablesen. Dort mussten einige Firmen, oftmals auch wegen zusätzlicher hausgemachter Probleme, ihre für das laufende Quartal bzw. Jahr erwarteten Gewinne nach unten anpassen. Insgesamt werden die Gewinne in diesem Jahr weniger stark ansteigen als noch zu Jahresanfang erwartet. Auch der Gewinnausblick für das kommende Jahr ist mit höheren Risiken behaftet. Diese Unsicherheit kommt in der reduzierten Bewertung des deutschen Aktienmarktes zum Ausdruck, sodass stabile Unternehmensausblicke auf den jetzt niedriger erwarten Ergebnissen für das dritte Quartal zunächst unterstützend wirken sollten.

Prognoserevision: –

Quelle: DekaBank, Makro Research 15. Oktober 2018

Rentenmarkt Euroland

Die Wertpapierkäufe der EZB gehen ihrem Ende entgegen und die Marktteilnehmer richten ihr Augenmerk auf mittelfristig zu erwartende Leitzinserhöhungen. Der daraus resultierende Aufwärtstrend der Renditen langlaufender Bundesanleihen wird jedoch immer wieder durch eine schubweise ansteigende Risikowahrnehmung unterbrochen. Als größtes Einzelrisiko werden dabei mittlerweile nicht mehr die globalen Handelsstreitigkeiten, sondern die Verschuldungssituation Italiens angesehen. Wir gehen davon aus, dass die Meinungsverschiedenheiten zwischen der italienischen Regierung und der EU nicht schnell beigelegt sein werden und es auch zu Rating-Herabstufungen kommt. Letztlich dürfte die Regierung in Rom die Haushaltsdefizite aber so weit begrenzen, dass die Risikoprämien italienischer Staatsanleihen nicht nachhaltig weiter ansteigen.

Prognoserevision: –

Quelle: DekaBank, Makro Research 15. Oktober 2018

Devisenmarkt: EUR-USD

Der Euro hat seit Anfang September gegenüber dem US-Dollar an Wert verloren. Gestartet war er mit 1,16 EUR-USD. Bis zum Zinsentscheid der US-Notenbank am 26. September lag er mit 1,17 EUR-USD sogar leicht im Plus. Mit dem US-Zinsentscheid drehte sich jedoch die Stimmung gegen den Euro. Der EUR-USD-Wechselkurs ist in der ersten Oktoberwoche bis auf 1,14 gefallen. Die US-Notenbank Fed hat den Leitzins wie erwartet auf 2,00-2,25 % angehoben. Ihr Chef Jerome Powell bestätigte auf der Pressekonferenz zum Zinsentscheid den sehr guten Zustand der US-Wirtschaft und hat weitere Zinserhöhungen in Aussicht gestellt. Darüber hinaus ist die US-Arbeitslosenquote auf 3,7 % zurückgegangen. Dies ist der niedrigste Wert seit Ende der Sechzigerjahre. In Europa sorgt stattdessen die italienische Finanzpolitik für Verunsicherung und belastet den Euro.

Prognoserevision: –

Quelle: DekaBank, Makro Research, 15. Oktober 2018

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