Überblick August: Geopolitische Verkrampfung der Weltwirtschaft

Aktienmarkt: Aktienmärkte durchlaufen erwartete Korrektur
Rentenmarkt: Nullzinswelt in Deutschland verhärtet sich

Aktienmarkt Deutschland

Deutschland ist von der Schwäche im verarbeitenden Gewerbe sowie der anhaltend schwierigen Lage im globalen Handel besonders stark betroffen. Dies hinterlässt auch bei den Unternehmen sichtbare Bremsspuren. Die für das abgelaufene zweite Quartal berichteten Unternehmensgewinne liegen deutlich unterhalb der Niveaus aus dem Vorjahr. Auch die Ausblicke auf den weiteren Jahresverlauf fallen zurückhaltend aus. Mit einer schnellen Wende bei den Unternehmensgewinnen ist somit nicht zu rechnen. Allerdings hat sich die Stimmungslage bei den deutschen Unternehmen mittlerweile stark eingetrübt, sodass eine Stabilisierung bei Stimmung, Wachstum und Unternehmensgewinnen möglich erscheint. Diese Perspektive wird am Aktienmarkt zwar keinen unmittelbaren positiven Impuls auslösen, sollte aber eine Bodenbildung bei erhöhter Schwankungsbreite in den kommenden Wochen möglich machen. Zudem sorgt die Neuausrichtung der Geldpolitik für eine wirksame Unterstützung.

Prognoserevision: –

Quelle: DekaBank, Makro Research 12. August 2019

Rentenmarkt Euroland

Der Handelsstreit zwischen den USA und China hat sich verschärft und die Konjunkturaussichten trüben sich zunehmend ein. Zentralbanken rund um den Globus lockern daraufhin ihre Geldpolitik. Da das makroökonomische Umfeld im Euroraum ohnehin fragil ist, erwarten wir von der EZB schon bei ihrer Sitzung im September sowohl eine Senkung des Einlagensatzes um zunächst 10 Basispunkte als auch eine Wiederaufnahme der Nettowertpapierkäufe in einer Größenordnung von 30 Mrd. Euro im Monat. Aber auch danach dürfte sie die Möglichkeit einer weiteren Lockerung hervorheben und dies mit einer erneuten Reduktion des Einlagensatzes im Dezember unterstreichen. Die Markterwartungen über die zukünftige Geldpolitik bleiben damit asymmetrisch, was Abwärtsdruck auf die Renditen bis in die langen Laufzeitbereiche ausübt.

Prognoserevision: Niedrigere Renditeverläufe in allen Laufzeitbereichen.

Quelle: DekaBank, Makro Research 12. August 2019

Devisenmarkt: EUR-USD

Der Euro hat seit Anfang Juli leicht abgewertet. Der EUR-USD-Wechselkurs startete mit 1,13 und lag am 7. August bei 1,12. Zwischenzeitlich war der Euro gegenüber dem US-Dollar erstmals seit Mai 2017 wieder unter die Marke von 1,11 EUR-USD gefallen. Schwache europäische Wirtschaftsdaten hatten den Euro unter Druck gebracht. Die Wachstumsdynamik in Euroland hat sich im zweiten Quartal 2019 im Vergleich zum ersten Quartal halbiert, und in Deutschland gibt es sogar starke Signale für eine Rezession. Dass der Euro dies gegenüber dem US-Dollar so glimpflich wegstecken konnte, lag an der US-Geldpolitik. Die US-Notenbank hat im Juli ihr Leitzinsband um 25 Basispunkte auf 2,00 % bis 2,25 % gesenkt. Wir rechnen nun mit zwei weiteren Leitzinssenkungen durch die US-Notenbank im September und Oktober um jeweils 25 Basispunkte.

Prognoserevision:

Quelle: DekaBank, Makro Research, 12. August 2019

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