Überblick August: Heterogenität lässt Kurse stärker schwanken

Aktienmarkt: Aktienmärkte behalten die Konsolidierungsphase kurzfristig bei
Rentenmarkt: für die einzelnen Volkswirtschaften ist mit heterogenen Erholungsprofilen zu rechnen

Aktienmarkt Deutschland

Der für den August erwartete erneute leichte Anstieg der Corona-Neuinfektionszahlen sollte regional begrenzt bleiben und damit die wirtschaftliche Erholung zwar leicht bremsen, aber nicht grundsätzlich gefährden. Die zuletzt veröffentlichten Konjunkturindikatoren bestätigen, dass sich das wirtschaftliche Umfeld nach dem Ende der Rezession weiter verbessert. Die Unternehmen berichten starke Gewinneinbrüche im zweiten Quartal, die in der Summe aber nicht ganz so schlimm ausfielen, wie es von den Analysten im Vorfeld erwartet worden war. Das zweite Quartal markiert den Tiefpunkt bei den Unternehmensgewinnen. Für die kommenden Quartale werden sukzessive Anstiege erwartet. Enorme Unterstützung erfährt der Aktienmarkt weiterhin durch die stark expansive Geldpolitik. Die schnellen Kursanstiege aus dem April und Mai dürften im dritten Quartal zunächst etwas konsolidiert werden, ohne dass es zu einer größeren Kurskorrektur kommt.

Prognoserevision: Leichte Aufwärtsrevision der Kursziele.

Quelle: DekaBank, Makro Research 06. August 2020

Rentenmarkt Euroland

Oberste Maxime der Geldpolitik bleibt, die wirtschaftliche Erholung durch ein möglichst wachstumsfreundliches finanzielles Umfeld zu unterstützen. Zu diesem Zweck will die EZB verhindern, dass die Corona-bedingt steigende Staatsverschuldung zu deutlich höheren Renditen von Bundesanleihen oder einer Ausweitung der Spreads in der Eurolandperipherie führt. Deshalb deutet sie an, das Wertpapierkaufprogramm PEPP bei Bedarf über Mitte nächsten Jahres hinaus fortzusetzen, und schließt auch eine erneute Senkung des Einlagensatzes explizit nicht aus. Die niedrige Inflation und konjunkturelle Abwärtsrisiken, unter anderem durch die wieder zunehmenden Corona-Neuinfektionen, verleihen diesen Aussagen eine hohe Aufmerksamkeit. Vor diesem Hintergrund erwarten wir für die nächste Zeit eine nur geringfügige Versteilerung der Bundkurve.

Prognoserevision:

Quelle: DekaBank, Makro Research 06. August 2020

Devisenmarkt: EUR-USD

Der Euro hat im Juli gegenüber dem US-Dollar deutliche Gewinne verzeichnet. Der EUR-USD-Wechselkurs startete zunächst verhalten mit 1,12 und bewegte sich bis zur Monatsmitte seitwärts. In der zweiten Julihälfte ist er dann bis auf 1,19 EUR-USD angestiegen. Dies war der höchste Stand seit Anfang 2018. Der Auslöser dafür waren die stark steigenden Corona-Infektionen in den USA. Während die Anzahl der täglichen Neuinfektionen im Frühjahr unter dem Wert von 40.000 geblieben war, stieg sie Ende Juli auf über 70.000. Die Renditen von US-Staatsanleihen und der US-Dollar sind daher unter Druck geraten. So ist die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen auf ein neues Allzeittief gefallen.

Prognoserevision: Aufwärtsrevision der 3-, 6- und 12-Monatsprognosen

Quelle: DekaBank, Makro Research, 06. August 2020

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