Überblick Juli: Erholt sich der Euro?

Aktien: Eher schwache Konjunkturdaten – Rentenmarkt: Niedrigere Renditen von Bundesanleihen

Aktienmarkt Deutschland

Die Kursrückgänge am deutschen Aktienmarkt im Juni begründen sich zum einen durch überraschend schwache Konjunkturdaten. Zum anderen wurde die Stimmung belastet durch die politischen Streitereien in Deutschland sowie den schon länger schwelenden Handelskonflikt, in dem zunehmend auch die deutschen Automobilhersteller einer ernst zu nehmenden Gefahr ausgesetzt sind. Sollte es bei diesen beiden Themen zu keiner weiteren Eskalation kommen, wovon wir in unserem Basisszenario derzeit ausgehen, dürfte sich der Markt zunächst einmal etwas erholen. Der Gewinnausblick der Unternehmen ist trotz der Handelsstreitigkeiten und vereinzelter Gewinnwarnungen stabil, und die Aktienmarktbewertung hat sich spürbar reduziert. Die fundamentalen Rahmenbedingungen begünstigen somit eine Bodenbildung der Aktienkurse, die zwar von hohen Schwankungen begleitet sein dürfte, an deren Ende es aber zu einer moderaten Wertaufholung kommen sollte.
Prognoserevision: –
Quelle: DekaBank, Makro Research, 09.Juli 2018

Rentenmarkt Euroland

Die Marktteilnehmer haben ihre Erwartungen über zukünftige Leitzinserhöhungen der EZB zurückgenommen, was sich in niedrigeren Renditen von Bundesanleihen niedergeschlagen hat. Ausschlaggebend hierfür waren zum einen die Kommentare der EZB und zum anderen Konjunktursorgen, unter anderem infolge der US-Handelspolitik. Wir gehen jedoch davon aus, dass sich das Wirtschaftswachstum mit etwas geringerem Tempo fortsetzen und der Preisauftrieb allmählich weiter zunehmen wird. Steigende Inflationserwartungen und eine nachlassende Risikoaversion sollten daher das lange Ende der Bundkurve anheben. Zudem dürften sich die Marktteilnehmer wieder stärker darauf einstellen, dass die EZB im späteren Jahresverlauf 2019 mit Leitzinserhöhungen beginnt, was zu höheren Renditen vor allem im mittleren Laufzeitbereich führt.
Prognoserevision: Langsamerer Renditeanstieg in sämtlichen Laufzeitbereichen.
Quelle: DekaBank, Makro Research, 09. Juli 2018

Devisenmarkt: EUR-USD

Der Euro schien sich von dem Italienschock Ende Mai bereits einige Tage später wieder erholt zu haben. Der EUR-USD-Wechselkurs konnte von 1,15 auf 1,18 zulegen. Die Zinsentscheide der US-Notenbank und der EZB im Juni haben den Euro aber wieder auf Talfahrt in Richtung 1,15 EUR-USD geschickt. Die Fed erhöhte die Leitzinsen wie erwartet um 25 Basispunkte auf 1,75-2,00 %. Zugleich hat sie zwei weitere Leitzinserhöhungen in diesem Jahr in Aussicht gestellt. Im Gegensatz dazu hat die EZB bekräftigt, die Leitzinsen noch für längere Zeit bei 0,00 % (Hauptrefinanzierungssatz) bzw. -0,40 % (Einlagenzinssatz) zu belassen. Der US-Zinsvorsprung zwischen US-Staatanleihen und deutschen Bundesanleihen erreichte im Anschluss wieder das Niveau von nach dem Italienschock, was den Euro erneut unter Druck brachte.
Prognoserevision: –
Quelle: DekaBank, Makro Research, 09. Juli  2018

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