Überblick Mai: Locker machen – alles für das „U“

Aktienmarkt: höhere Kursniveaus insbesondere in den risikobehafteteren Anlagebereichen
Rentenmarkt: Regierungen und Notenbanken sollen Konjunktur wieder auf Trab bringen

Die Beschränkungen für das öffentliche Leben werden gelockert, die Wirtschaft wieder hochgefahren und der Boden für die konjunkturelle Erholung bereitet. Dies ist die notwendige Bedingung für eine „U“-förmige Erholung, die nicht wie am Gummiband gezogen nach oben schießt („V“-Erholung), sondern allmählich und sukzessive die Unternehmen auf Touren bringt und das Bruttoinlandsprodukt in den meisten Industrieländern bis Ende 2021 wieder auf das Niveau von Ende 2019 ansteigen lässt. Hauptsache, es kommt kein „L“, also ein wirtschaftlicher Absturz ohne baldige Belebung.

Aktienmarkt Deutschland

Der Höhepunkt der Corona-Neuinfektionen ist in den Industrieländern überschritten. Jetzt richtet sich das Augenmerk auf den Zeitplan des Hochfahrens der wirtschaftlichen Aktivität. Die Aktienmärkte antizipieren die Perspektive auf ein wieder normaleres Unternehmensumfeld. Das hilft, die zunächst schwachen Unternehmenszahlen des ersten und auch des laufenden zweiten Quartals besser zu verkraften. Der Konsens der Marktteilnehmer rechnet mit einem Rückgang der Unternehmensgewinne in diesem Jahr in der Größenordnung von über 20 % gegenüber dem Vorjahr. Die Aktienmärkte sind somit auf schwere unternehmerische Zeiten eingestellt, was Kurskorrekturen, selbst beim Eintreffen von schlechten Nachrichten, nach unten begrenzt. Nach der starken Erholungsbewegung im April rechnen wir zunächst mit einer Seitwärtsbewegung, die bei einer sich konkretisierenden Verbesserung der Gewinnperspektiven dann aber auch wieder zu höheren Kursständen führen wird.

Prognoserevision: Leichte Anpassung der Punktprognosen.

Quelle: DekaBank, Makro Research 07. Mai 2020

Rentenmarkt Euroland

Die Aussicht auf stark steigende Neuemissionen hat nur vorübergehend zu einer Versteilerung der Bundkurve geführt. Mittlerweile richten die Marktteilnehmer ihr Augenmerk stärker auf die schwache Konjunktur und die expansive Geldpolitik. Wir gehen nicht von einer weiteren Senkung des Einlagensatzes durch die EZB aus, und auch eine Aufstockung ihres Wertpapierkaufprogramms PEPP scheint uns am langen Ende bereits hinreichend eingepreist zu sein. In den nächsten Monaten sollten sich schwache Konjunktur- und Inflationsdaten einerseits und die zunehmende Emissionstätigkeit andererseits die Waage halten, sodass sich die Renditen von Bundesanleihen grob seitwärts bewegen. Erst wenn sich eine Einstellung des PEPP anbahnt, dürften die Renditen in den längeren Laufzeitbereichen wieder langsam nach oben tendieren.

Prognoserevision:

Quelle: DekaBank, Makro Research 07. Mai 2020

Devisenmarkt: EUR-USD

Der Einschlag durch Corona in der Weltwirtschaft im März hat auch die Devisenmärkte kräftig durchgeschüttelt. Die starken Anpassungen in der internationalen Geldpolitik haben den EUR-USD-Wechselkurs in stürmisches Fahrwasser gebracht. Die US-Notenbank und die Europäische Zentralbank haben angesichts des sich abzeichnenden enormen Konjunktureinbruchs im ersten Halbjahr 2020 ihre lockere Geldpolitik stark ausgeweitet. Nachdem sich der geldpolitische Sturm gelegt hat, verlief der April deutlich ruhiger für den EUR-USD-Wechselkurs. Der Euro startete gegenüber dem US-Dollar mit 1,09 EUR-USD in den April. Dies war auch sein Niveau zum Monatsende. Dabei haben sich die sehr schwachen Wirtschaftsdaten aus den USA und Euroland in der Auswirkung auf den EUR-USD Wechselkurs im Monatsverlauf ausgeglichen.

Prognoserevision:

Quelle: DekaBank, Makro Research, 07. Mai 2020

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