Erfreulicher November an den Finanzmärkten.

Seit langen Jahren gab es keinen solch guten Monat an den Rentenmärkten wie den vergangenen November. Auch der Deutsche Aktienindex DAX strebte energisch in Richtung Allzeithoch, welches er Anfang Dezember auch erreichte. Und das, obwohl sich die geopolitischen Krisen und die allenfalls gemischten Konjunkturperspektiven nicht in Luft aufgelöst haben. Vielmehr war die Geldpolitik der Grund für die gute Stimmung, was uns Volkswirte in der Überzeugung bestätigt, dass dieGeldpolitik der zentrale Ankerpunkt für die Kapitalmarktprognosen ist und bleibt.

Aktienmarkt Deutschland

An belastenden Nachrichten herrscht in Deutschland derzeit kein Mangel. Zuletzt hat das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Klima- und Transformationsfonds den konjunkturellen Ausblick nochmals unsicherer gemacht. Allerdings gibt es auch Anzeichen dafür, dass die schlechte Stimmung ihren Tiefpunkt erreicht haben könnte. Dies signalisieren zumindest die Erwartungen der Unternehmen gemessen an den Einkaufsmanagerindizes und am ifo Geschäftsklima. Die Umfragen deuten auf eine stabile Geschäftsentwicklung im vierten Quartal und damit auf eine gute Gewinnbasis für die Aktienmärkte hin. Eine ganz erhebliche Unterstützung haben die Aktienkurse zuletzt insbesondere durch die spürbar gesunkenen Renditen und Leitzinsprognosen erfahren. Die Kombination aus einem stabilen wirtschaftlichen Ausblick bei einer perspektivisch wieder lockerer werdenden Geldpolitik spricht für einen freundlichen Jahreswechsel nach einem insgesamt ausgezeichneten Aktienmarktjahr.

Prognoserevision: Leichte Abwärtsrevision der Kursziele.

Quelle: DekaBank, Makro Research 07. Dezember 2023

Rentenmarkt Euroland

Der starke Rückgang der Renditen von Bundesanleihen seit Ende November ging von einer Kombination sinkender Inflations- und Leitzinserwartungen aus und erstreckte sich daher über sämtliche Laufzeitbereiche. Ohne weitere Hinweise auf eine Verschlechterung des konjunkturellen Umfelds stoßen die Markterwartungen über Tempo und Ausmaß bevorstehender Leitzinssenkungen der EZB jedoch an ihre Grenzen, weshalb wir kurzfristig mit einer leichten Korrektur an den Rentenmärkten rechnen. Mittelfristig besitzen die Renditen kurzlaufender Bundesanleihen jedoch noch einiges an Spielraum nach unten. Dies gilt weniger für das lange Ende, denn die langfristigen Inflationserwartungen sollten nicht mehr wesentlich zurückgehen und die Anleger bei einem wieder zunehmenden Wachstum einen zumindest leicht positiven Realzins verlangen.

Prognoserevision: Niedrigere Renditeverläufe von Bundesanleihen.

Quelle: DekaBank, Makro Research 07. Dezember 2023

Devisenmarkt: EUR-USD

Die Bewegung des EUR-USD-Wechselkurses im Jahr 2023 war ein Spiegelbild der Erwartungen für die Geldpolitik. Sein Jahreshoch erreichte der Wechselkurs im Juli bei 1,1255 USD je EUR, und im Oktober markierte er das Jahrestief bei 1,0469. In den vergangenen vier Wochen kam die Markterwartung recht früher Leitzinswenden in beiden Währungsräumen auf. Ursächlich dafür waren einige als dovish interpretierte Kommentare der Fed sowie der jüngste Rückgang der Kerninflation, der vor allem für Euroland überraschend deutlich war. So wird derzeit die erste Leitzinssenkung der EZB bereits im Frühjahr 2024 noch vor der Fed eingepreist. Entsprechend konnte der Euro seine Aufwertung vom November von 1,07 bis 1,10 USD je EUR nicht lange verteidigen. Anfang Dezember sank der Wechselkurs auf 1,08 USD je EUR.

Prognoserevision: –

Quelle: DekaBank, Makro Research 07. Dezember 2023

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