Überblick Oktober: Strauchelnde Weltwirtschaft.

Die naheliegenden Ursachen sind die hohen Inflationsraten, Energieknappheit, der weltweite Zinsanstieg, die Corona-Pandemie und der Krieg in der Ukraine.

Allerdings sollte die Weltwirtschaft nach dem schwachen Winterhalbjahr aus dem Straucheln herauskommen, doch darf man sich keinen Illusionen über den Schwung der konjunkturellen Belebung hingeben. Die noch anstehenden Leitzinserhöhungen der Notenbanken wie auch das lahme Konjunkturszenario sind schon weitgehend an den Kapitalmärkten eingepreist.

Aktienmarkt Deutschland

Das herausfordernde Kapitalmarktumfeld, das durch die Rezession in Deutschland und Europa, ein schwaches globales Wachstum, hartnäckig hohe Inflationsraten, ungewöhnlich große geopolitische Risiken sowie restriktiv agierende Notenbanken gekennzeichnet ist, dürfte auch im vierten Quartal bestehen bleiben. Nach dem deutlichen Kursrückgang seit Jahresanfang werden die Belastungen mittlerweile aber weitestgehend in den Kursen reflektiert, was sich an den historisch günstigen Bewertungen des Aktienmarktes ablesen lässt. Auch dürften die im Oktober und November zur Veröffentlichung anstehenden Quartalszahlen der Unternehmen bestätigen, dass die Gewinne der Unternehmen trotz des schwierigen Umfelds nicht einbrechen. Somit ist im kommenden Jahr mit einer Stabilisierung und Erholung der Kursnotierungen zu rechnen, und die zu erwartenden hohen Schwankungen im schwierigen Schlussquartal sollten für den ratierlichen und antizyklischen Einstieg genutzt werden.

Prognoserevision: 3- und 12-Monatsprognosen nach unten angepasst.

Quelle: DekaBank, Makro Research 13. Oktober 2022

Rentenmarkt Euroland

Der Anstieg der Renditen von Bundesanleihen hat sich in den vergangenen Wochen fortgesetzt und erstreckte sich insbesondere auch auf die längeren Laufzeitbereiche. Marktteilnehmer haben ihre Leitzinserwartungen auch auf längere Sicht nach oben korrigiert und stellen sich auf einen Bilanzabbau der EZB ein. Zudem belastet die Aussicht auf eine steigende Emissionstätigkeit, möglicherweise im Rahmen einer gemeinsamen Schuldenaufnahme der EU, vor allem das lange Ende. Unseres Erachtens werden die erwarteten Leitzinserhöhungen der EZB durch die Renditen von Bundesanleihen noch nicht ausreichend reflektiert, weshalb wir vor allem in den kürzeren Laufzeitbereichen mit weiteren Anstiegen rechnen. Demgegenüber sollten konjunkturell bedingt nachlassende Inflationserwartungen weitere Aufwärtsbewegungen am langen Ende begrenzen.

Prognoserevision: Anhebung der Renditeprognosen.

Quelle: DekaBank, Makro Research 13. Oktober 2022

Devisenmarkt: EUR-USD

Ende September sank der EUR-USD-Wechselkurs auf ein neues Zwanzigjahrestief von 0,9565. Die US-Dollar-Stärke gegenüber dem Euro dürfte länger Bestand
haben. Die Zinsdifferenz zugunsten des US-Dollars bleibt hoch und ist geringfügig gestiegen, seit die US-Notenbank im September avisiert hat, nochmals straffer zu agieren (wir erwarten ab Dezember ein restriktives Leitzinsintervall von 4,25 % bis 4,50 %). Aber auch für die EZB steigen die Leitzinserwartungen in den restriktiven Bereich von über 3 %. Beiden Währungsräumen steht infolgedessen eine milde Rezession bevor. Doch während sie in den USA geldpolitisch herbeigeführt sein wird, ist in Euroland die Energiekrise dafür verantwortlich. Damit verbunden wird der Euro auch durch die Bereitschaft Deutschlands belastet, gemeinschaftliche Emissionen von EU-Schulden gegen die Energiekrise zu begeben.

Prognoserevision: Abwärtsrevision des gesamten Prognoseverlaufs.

Quelle: DekaBank, Makro Research, 13. Oktober 2022

©Foto: Fotolia.de/Sakchai

Rechtliche Hinweise:

Die Darstellungen inklusive Einschätzungen wurden von der DekaBank nur zum Zwecke der Information des jeweiligen Empfängers erstellt. Die Informationen stellen weder ein Angebot, eine Einladung zur Zeichnung oder zum Erwerb von Finanzinstrumenten noch eine Empfehlung zum Erwerb dar. Die Informationen oder Dokumente sind nicht als Grundlage für irgendeine vertragliche oder anderweitige Verpflichtung gedacht. Sie ersetzen keine (Rechts- und / oder Steuer-) Beratung. Auch die Übersendung dieser Darstellungen stellt keine derartige beschriebene Beratung dar. Alle Angaben wurden sorgfältig recherchiert und zusammengestellt. Die hier abgegebenen Einschätzungen wurden nach bestem Wissen und Gewissen getroffen und stammen aus oder beruhen (teilweise) auf von uns als vertrauenswürdig erachteten, aber von uns nicht überprüfbaren, allgemein zugänglichen Quellen. Eine Haftung für die Vollständigkeit, Aktualität und Richtigkeit der gemachten Angaben und Einschätzungen, einschließlich der rechtlichen Ausführungen, ist ausgeschlossen. Die enthaltenen Meinungsaussagen geben die aktuellen Einschätzungen der DekaBank zum Zeitpunkt der Erstellung wieder, die sich jederzeit ohne vorherige Ankündigung ändern können. Jeder Empfänger sollte eine eigene unabhängige Beurteilung, eine eigene Einschätzung und Entscheidung vornehmen. Insbesondere wird jeder Empfänger aufgefordert, eine unabhängige Prüfung vorzunehmen und/oder sich unabhängig fachlich beraten zu lassen und seine eigenen Schlussfolgerungen im Hinblick auf wirtschaftliche Vorteile und Risiken unter Berücksichtigung der rechtlichen, regulatorischen, finanziellen, steuerlichen und bilanziellen Aspekte zu ziehen. Sollten Kurse/Preise genannt sein, sind diese freibleibend und dienen nicht als Indikation handelbarer Kurse/Preise. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung. Diese Informationen inklusive Einschätzungen dürfen weder in Auszügen noch als Ganzes ohne schriftliche Genehmigung durch die DekaBank vervielfältigt oder an andere Personen weitergegeben werden.