Überblick September: Vorfahrt für die Inflationsbekämpfung.

Aktienmarkt: Die Bewältigung der Inflations- und Energiekrise ist auf gutem Weg. Damit zeichnen sich in Richtung des kommenden Jahres wieder konstruktive Aussichten für Wertpapieranlagen ab.

Rentenmarkt: Wann und auf welchem Niveau der letzte Schritt auf der Zinserhöhungstreppe sowohl für die Fed als auch für die EZB genommen sein wird, ist noch nicht klar. Der größte Teil des Zinsanstiegs dürfte jedoch hinter uns liegen. Die verbleibende Unsicherheit wird wohl in den kommenden Wochen noch mit anhaltend hohen Schwankungen an den Aktien- und Rentenmärkten einhergehen.

Aktienmarkt Deutschland

Die kommenden Wochen werden vor allem in Deutschland von hoher Unsicherheit gekennzeichnet bleiben, sodass deutliche Schwankungen und temporäre Rücksetzer bei den Aktienkursen zu erwarten sind. Allerdings haben die Kapitalmärkte eine spürbare Wachstumsverlangsamung, höhere Inflationsraten und eine restriktivere Zinspolitik der EZB bereits zu großen Teilen vorweggenommen, was sich in den niedrigen Bewertungen des DAX widerspiegelt. Darüber hinaus sind die im DAX enthaltenen Unternehmen multinationale Konzerne, die stark vom globalen Wirtschaftsausblick abhängen. Dieser ist mit Blick auf die kommenden Monate deutlich besser als der für Deutschland. Dies wird die Belastung der Unternehmensgewinne der DAX-Unternehmen abmildern, Kursrückgänge begrenzen und eine Basis für die Aufholbewegung im kommenden Jahr bereiten.

Prognoserevision: Leichte Anpassungen bei den Punktprognosen.

Quelle: DekaBank, Makro Research 15. September 2022

Rentenmarkt Euroland

Aufgrund der scharfen Rhetorik der EZB haben Marktteilnehmer ihre Leitzinserwartungen weiter nach oben korrigiert, was in allen Laufzeitbereichen höhere Renditen von Bundesanleihen zur Folge hatte. Unserer Einschätzung nach sind am Geldmarkt mittlerweile ausreichend hohe Leitzinsniveaus eingepreist, jedoch spiegeln die Renditen von Bundesanleihen diese Erwartungen nach wie vor nicht im vollen Umfang wider. Diese ungewöhnlich große Diskrepanz zwischen Geld- und Anleihemärkten sollte sich in den kommenden Monaten verringern, wenn konjunkturelle Abwärtsrisiken im Zusammenhang mit Versorgungsengpässen bei Erdgas nachlassen und die EZB einen Abbau ihrer Wertpapierbestände ankündigt. Wir erwarten daher einen weiteren Anstieg der Renditen von Bundesanleihen bei einer Mitte nächsten Jahres weitgehend flachen Bundkurve.

Prognoserevision: Anhebung der Renditeprognosen.

Quelle: DekaBank, Makro Research 15. September 2022

Devisenmarkt: EUR-USD

Im August fiel der EUR-USD-Wechselkurs unter die Parität. Zuletzt tendierte er aber wieder gegen 1,02. Somit konnte der Euro der USD-Stärke Anfang September ein wenig trotzen. Der US-Dollar profitiert zwar von der Bestätigung der Fed, weiterhin mit kräftigen Leitzinserhöhungen gegen die Inflation vorgehen zu wollen, trotz des Risikos einer Wachstumsabschwächung. Aber auch die EZB will im Inflationskampf ihre Leitzinsen nun schnell anheben und hat mit dem 75-
Basispunkte-Schritt im September das Leitzinserhöhungs-Tempo der Fed aufgenommen. Die Bundrenditen sind vor diesem Hintergrund kräftig angestiegen und verringerten die Zinsdifferenz zu den USA, was dem Euro zugutekommt. Wenngleich dies die richtigen Weichen für die Euro-Aufwertung stellt, dürfte diese erst ab dem Frühjahr 2023 dank sinkender Energiepreise erfolgen.

Prognoserevision:

Quelle: DekaBank, Makro Research, 15. September 2022

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