Überblick August: Triste Konjunkturaussichten.

Aktienmarkt: Aktienmärkte halten sich überraschend tapfer. Aber für klare und stabile Aufwärtstrends ist die Zeit noch nicht reif. Es dürfte im weiteren Jahresverlauf bei den überdurchschnittlichen Kursschwankungen an den Märkten bleiben.

Rentenmarkt: Die Suche nach dem neuen Normal bei den Zinsen geht weiter. Die Notenbanken setzen ihre Leitzinsen forsch herauf.

Aktienmarkt Deutschland

Überraschend gute Fortschritte beim Füllen der Gaslager waren neben einer soliden Berichtssaison ein wichtiger Faktor für die kräftige Erholung beim DAX. Um Rationierungen und Produktionsausfälle und in der Folge eine harte Rezession zu vermeiden, bleibt die Sicherung der Energieversorgung ein zentraler Faktor für den deutschen Aktienmarkt. Bei der Gewinnentwicklung bleibt der deutsche Markt klar hinter dem europäischen Pendant zurück. Grund ist der beim DAX irrelevante Energiesektor, der in Europa der zentrale Treiber des Gewinnwachstums ist. Mit der jüngsten Erholung hat sich das Chance-Risiko-Verhältnis von Aktien etwas eingetrübt. Bewertung, Sentiment und Positionierung sprechen allerdings nicht gegen weitere Kursgewinne. Wir erwarten weiterhin für die zweite Jahreshälfte spürbare Kursschwankungen. Bis der Aktienmarkt wieder in ein stabileres Fahrwasser gerät, gilt es, mit Vorsicht zu agieren und ratierlich in den Markt einzusteigen, bevorzugt bei Kursschwäche.

Prognoserevision:  –

Quelle: DekaBank, Makro Research 11. August 2022

Rentenmarkt Euroland

Der hohen Inflation stehen zunehmende konjunkturelle Abwärtsrisiken gegenüber. Infolgedessen haben sich die Renditen vor allem kurzlaufender Bundesanleihen weiter von den am Geldmarkt eingepreisten Leitzinserwartungen entkoppelt. Dieser Zustand der erhöhten Risikoaversion dürfte zwar anhalten, solange die Gefahr einer schweren Rezession infolge unterbrochener Erdgaslieferungen aus Russland besteht. Dennoch dürften weitere Leitzinserhöhungen der EZB in den kommenden Monaten für einen vom kurzen Ende ausgehenden Anstieg der Renditen sorgen. Ohne einen schwerwiegenden Konjunktureinbruch und bei einer ab Herbst allmählich nachlassenden Inflation sollte die Normalisierung der Geldpolitik soweit auf die längeren Laufzeitbereiche ausstrahlen, dass sich die Bundkurve zwar verflacht, jedoch nicht invers wird.

Prognoserevision: Absenkung der Renditeprognosen.

Quelle: DekaBank, Makro Research 11. August 2022

Devisenmarkt: EUR-USD

Der EUR-USD-Wechselkurs hat sich in den letzten Wochen um die Marke von 1,02 stabilisiert. Nach wie vor sind der straffe Leitzinserhöhungszyklus der Fed mit großen Zinsschritten (zuletzt +75 Basispunkte auf 2,25 % bis 2,50 %) und die entsprechend große Zinsdifferenz zu Euroland ursächlich für die US-Dollar-Stärke gegenüber dem Euro. Immerhin hat die erste Leitzinserhöhung der EZB von 0,00 % auf 0,50 % im Juli dem Wechselkurs etwas Abstand von der Parität verschafft bzw. dem Euro zu einer nachhaltigen Aufwertung auf die Marke von 1,02 EUR-USD verholfen. Zuletzt stützten auch starke US-Arbeitsmarktdaten den USDollar, während Euroland sich gegen die Risiken der Energiekrise wappnet und das Wirtschaftsvertrauen sich hierzulande weiter eintrübt. So dürfte sich der EUR- SDWechselkurs vorerst weiterhin auf einem niedrigen Niveau bewegen.

Prognoserevision:

Quelle: DekaBank, Makro Research, 11. August 2022

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