Überblick Mai: EZB-Zinserhöhung rückt näher.

EZB sendet inzwischen deutliche Signale für eine baldige monetäre Straffung. Bereits im Juli dürfte die erste Zinserhöhung erfolgen. An den Kapitalmärkten sind die zu erwartenden Leitzinserhöhungen schon weitgehend eingepreist.

Aktienmarkt: Aktienindizes könnten wieder ihren Aufwärtstrend aufnehmen, falls die Notenbanken mit den Leitzinsen doch wieder in den bremsenden Bereich gehen, um die Inflationsrisiken zu bekämpfen.

Rentenmarkt: An den Rentenmärkten dürfte ein Großteil der Renditesteigerungen für zehnjährige US- und deutsche Staatsanleihen schon erledigt sein.

Aktienmarkt Deutschland

Der Krieg in der Ukraine führt zu einer direkten Belastung der Geschäftstätigkeit der deutschen Unternehmen und sorgt für erhebliche Unsicherheit über den weiteren Geschäftsverlauf. Darüber hinaus werden die ohnehin angespannten Lieferketten durch die Corona-Einschränkungen in China zusätzlich belastet. Aufgrund der sprunghaft steigenden Inflationsraten sind die Notenbanken gezwungen, rasch aus der ultra-expansiven Geldpolitik auszusteigen. Somit sind sowohl die fundamentalen als auch die geldpolitischen Aussichten derzeit wenig unterstützend, was die Aufwärtsbewegung der Kurse begrenzt. Andererseits kommen die Unternehmen bislang besser als gedacht mit dem widrigen Umfeld zurecht, die Bewertungen für deutsche Aktien sind niedrig und die Stimmung am Markt ist vorsichtig. Im inflationären Umfeld sind Aktien unverzichtbar, sie bleiben aber erheblichen Kursschwankungen ausgesetzt.

Prognoserevision:

Quelle: DekaBank, Makro Research 05. Mai 2022

Rentenmarkt Euroland

Die Sorge vor einer Verfestigung der hohen Inflation dürfte die EZB veranlassen, schon im Juli mit der Anhebung der Leitzinsen zu beginnen. Zwar wird sie dabei die Datenabhängigkeit zukünftiger Zinsschritte unterstreichen, und wir gehen nach wie vor davon aus, dass die Marktteilnehmer das Tempo der bevorstehenden geldpolitischen Normalisierung eher überschätzen. Dennoch dürfte sich der vom kurzen Ende der Bundkurve ausgehende Anstieg der Renditen fortsetzen und in einem hohen Maß auch auf die längeren Laufzeitbereiche ausstrahlen. Denn dort sind die Renditen nach wie vor niedrig gemessen an den längerfristigen Inflations- und Leitzinserwartungen. Erst wenn diese ihren Zenit überschritten haben, dürfte die mit Leitzinserhöhungen typischerweise einhergehende Verflachung der Bundkurve deutlicher zur Geltung kommen.

Prognoserevision: Anhebung der Renditeprognosen.

Quelle: DekaBank, Makro Research 05. Mai 2022

Devisenmarkt: EUR-USD

Im April gab es nahezu kein Halten für den Fall des EUR-USD-Wechselkurses. Nach 1,11 EUR-USD zu Monatsanfang rutschte der Wechselkurs auf ein Sechsjahrestief von 1,0485 EUR-USD zum Ende des Monats. Der US-Dollar wertete somit innerhalb nur eines Monats um 5 % gegenüber dem Euro kräftig auf. Hauptursache dafür war die Bestätigung der US-Notenbank Fed, ihren geldpolitischen Kurs nochmals straffer zu gestalten, inklusive stärkerer Leitzinserhöhungen (+50 Basispunkte) und dem Beginn der Bilanzreduzierung, um mittelfristigen Inflationsrisiken entgegenzuwirken. Aber auch für die EZB erwarten wir nunmehr eine frühere Leitzinswende (ab Juli) und schnellere Leitzinserhöhungen als zuvor. Vor diesem Hintergrund dürfte der unterbewertete Euro sich in den kommenden Monaten etwas erholen.

Prognoserevision:

Quelle: DekaBank, Makro Research, 05. Mai 2022

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