Überblick Dezember: Weichenstellung: Was tun die Notenbanken?

Diese Frage muss derzeit vor dem Hintergrund unerwartet hoher und weit über den geldpolitischen Zielen der Währungshüter liegender Inflationsraten beantwortet werden.

Rentenmarkt: Die Inflationsraten in den USA und in Euroland könnten schon recht bald spürbar zurückgehen. Daraus leitet die US-Notenbank Fedab, ihr Anleihekaufprogramm zügig zurückzuführen und 2022 die Leitzinsen anzuheben. Die Europäische Zentralbank wird wohl erst im Jahr 2025 eine erste Leitzinserhöhung wagen.

Aktienmarkt: Ende November nennenswerter Rücksetzer aufgrund der Unsicherheit gegenüber Omikron. Die Bewertungsniveaus an den Aktienmärkten sind wieder etwas niedriger. Dennoch dürften Aktienkurse weiter im Trend zulegen.

Aktienmarkt Deutschland

Mit der Verbreitung der Corona-Mutation Omikron hat die Sorge vor einer erneuten, wirtschaftsschädigenden Pandemiewelle die Aktienkurse Ende November deutlich fallen lassen. Die zuletzt verschärften Einschränkungsmaßnahmen werden zwar zu einer Delle in der wirtschaftlichen Erholung führen. Die Perspektive auf eine dynamische Erholung in den Unternehmensgewinnen im kommenden Jahr ist dadurch aber nicht gefährdet. Denn die Unternehmen sitzen auf unverändert hohen Auftragsbeständen, die erst im Laufe des kommenden Jahres abgearbeitet werden. Somit hat die Kurskorrektur zu einer gesunden Bereinigung der Stimmung geführt, und die Bewertungen sind gesunken, ohne dass sich der Ausblick für die fundamentalen Rahmenbedingungen verschlechtert hätte. Die Kurse dürften über den Jahreswechsel zwar erhöhten Schwankungen unterliegen, sich aber in der Tendenz erholen und im ersten Quartal neue Höchstmarken in Angriff nehmen.

Prognoserevision: –

Quelle: DekaBank, Makro Research 09. Dezember 2021

Rentenmarkt Euroland

Nachdem die Anleger ihre Inflations- und Leitzinserwartungen simultan nach oben korrigiert hatten, sorgte das Auftreten der neuen Coronavirus-Variante zunächst für eine Bewegung in die Gegenrichtung. Sofern sich bewahrheitet, dass Omikron keine schwereren wirtschaftlichen Schäden anrichtet als die aktuelle Corona-Welle, sollte sich das Augenmerk aber schon bald wieder auf eine Rückführung der expansiven Geldpolitik richten. Dabei dürften die Marktteilnehmer jedoch stärker als bisher beachten, dass die EZB zunächst ihre Wertpapierkäufe reduzieren und erst zu einem späteren Zeitpunkt die Leitzinsen anheben wird. Bei im nächsten Jahr wieder rückläufigen Inflationsraten sollte dies zur Folge haben, dass die Renditen in den kurzen Laufzeitbereichen nur langsam ansteigen, während die Steilheit der Bundkurve vom langen Ende her zunimmt.

Prognoserevision:

Quelle: DekaBank, Makro Research 09. Dezember 2021

Devisenmarkt: EUR-USD

Der US-Dollar bleibt stark. Dafür sorgt die Kommunikation der US-Notenbank Fed, die uns die Leitzinswende in den USA nunmehr etwas früher, im Juni 2022 erwarten lässt. Die zunehmende Zinsdifferenz zu Euroland drückte den EUR-USD-Wechselkurs am 24. November auf ein neues Jahrestief von 1,12. Gegenüber dem Jahreshoch von 1,23 EUR-USD im Januar hat der US-Dollar im Jahresverlauf um beachtliche 9 % gegenüber dem Euro aufgewertet. Die Luft für eine weitere Dollar-Aufwertung ist nun aber dünn geworden, sodass der EUR-USD-Wechselkurs kurzfristig seitwärts tendieren dürfte. Ab dem Frühjahr 2022 werden allerdings die Weichen für einen wieder stärkeren Euro gestellt. Denn dann sollten die derzeitigen Belastungen für die Euroland-Konjunktur nachlassen (weniger Lieferengpässe, Beruhigung der Corona-Lage).

Prognoserevision: Abwärtsrevision der 3-, 6- und 12-Monats-Prognosen.

Quelle: DekaBank, Makro Research, 09. Dezember 2021

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