Überblick November: Gespannte Erwartungen.

Aktien- und Rentenmarkt: Die Unsicherheit über das Inflationsgeschehen wird in den kommenden Monaten noch Anlass für manche Schwankungen, insbesondere bei den Anleihekursen, geben. Zugleich steht zu erwarten, dass die Finanzierungsbedingungen günstig bleiben und die Aktienbörsen daher weiteren Höchstständen entgegenstreben.

Aktienmarkt Deutschland

Die Wirtschaft leidet nach wie vor unter den Lieferkettenproblemen, was derzeit zu leicht wachstumsbremsenden Effekten führt. Allerdings ist die Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen ungebrochen stark, sodass es viel Potenzial für deutliche Aufholeffekte in der unternehmerischen Aktivität im kommenden Jahr gibt. Den Unternehmen selber gelingt es derzeit außerordentlich gut, durch die schwierige Lage der Mangelwirtschaft zu navigieren. Die Ergebniszahlen des abgelaufenen dritten Quartals liegen erneut über den Erwartungen der Analysten, und die Schätzungen für den Gewinnverlauf im kommenden Jahr werden nach oben adjustiert. Angesichts der aufgestauten Nachfrage dürfte es den Unternehmen gelingen, steigende Einkaufspreise weiterzugeben und so die Profitabilität auf einem hohen Niveau zu halten. Die derzeitige Ausgangslage der Bewertungen ist moderat, und die fundamentalen Pfeiler Konjunktur, Unternehmensgewinne und Geldpolitik sind intakt und tragend.

Prognoserevision: Aufwärtsrevision der Kursziele für 3 und 12 Monate.

Quelle: DekaBank, Makro Research 11. November 2021

Rentenmarkt Euroland

Die Inflationsaussichten für die kommenden Jahre und die zu erwartende Reaktion der EZB hierauf sind weiterhin die wichtigsten Unsicherheitsfaktoren an den Rentenmärkten. Unseres Erachtens haben die Markteilnehmer ihre langfristigen Inflationserwartungen mittlerweile ausreichend stark nach oben korrigiert und gehen zudem von zu frühen Leitzinserhöhungen der EZB aus. Vor dem Hintergrund wieder rückläufiger Inflationsraten dürfte es den Notenbankern im kommenden Jahr leichter fallen zu argumentieren, dass der Anstieg der Inflation lediglich temporär ist und daher keine höheren Leitzinsen rechtfertigt. Dies sollte den Renditeanstieg in den kurzen bis mittleren Laufzeitbereichen begrenzen, während die geringeren Anleihekäufe der EZB mit einer Versteilerung in den längeren Laufzeitbereichen einhergehen dürften.

Prognoserevision:

Quelle: DekaBank, Makro Research 11. November 2021

Devisenmarkt: EUR-USD

Der EUR-USD-Wechselkurs sank Anfang November auf ein neues Jahrestief von 1,1519. Ein starker US-Arbeitsmarktbericht für den Monat Oktober sowie der grundsätzliche Ausblick auf einen deutlich strafferen geldpolitischen Kurs der Fed im Vergleich zur EZB stärken den US-Dollar gegenüber dem Euro. In den USA erwarten wir die Leitzinswende aufgrund zunehmender Inflationsrisiken nunmehr etwas früher (September 2022). Demgegenüber ist die EZB derzeit bemüht, die Markterwartungen hinsichtlich der Leitzinserhöhungen in Euroland herunterzuschrauben. Hier wird es mangels mittelfristigen Inflationsdrucks bis auf Weiteres bei Nullzinsen bleiben. Wenngleich die steigende Zinsdifferenz zu den USA den Euro belastet, dürfte er dieser mit zunehmender konjunktureller Erholung Eurolands insbesondere im nächsten Jahr gut trotzen können.

Prognoserevision:

Quelle: DekaBank, Makro Research, 11. November 2021

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