Überblick September: Geruhsam, gemächlich, gelassen.

Aktien- und Rentenmarkt: Das Signal für die Kapitalmärkte lautet aus heutiger Sicht ganz eindeutig: Die kommenden Jahre werden von einer allmählichen Normalisierung der sehr expansiven Geldpolitik geprägt sein. Von einer aggressiven monetären Straffung mit tiefen Bremsspuren für Konjunktur und Kapitalmärkte kann keine Rede sein. Vor diesem Hintergrund wird auf absehbare Zeit weiterhin mit sehr niedrigen Zinsen und der Tendenz steigender Aktienkurse gerechnet.

Aktienmarkt Deutschland

Das Geschäftsumfeld für Unternehmen aus Deutschland ist aktuell sehr gut. Dies kommt nicht nur in der Selbsteinschätzung der Firmen in den Einkaufmanagerindizes zum Ausdruck, sondern spiegelt sich auch in den tatsächlich erwirtschafteten, stark angestiegenen Unternehmensgewinnen wider. Die zuletzt vorgelegten Quartalszahlen sind ein Beleg dafür, dass es den Unternehmen sehr gut gelingt, die steigenden Preise für Rohstoffe und Vorprodukte an ihre Abnehmer weiterzugeben, sodass die Profitabilität der Unternehmung dadurch nicht in Mitleidenschaft gezogen wird. Für etwas Verunsicherung sorgen aktuell die steigenden Corona-Neuinfektionszahlen, welche dazu führen könnten, dass sich die ohnehin bereits stark angespannte Lage in den Lieferketten nochmals verschärft. Diese Unsicherheit wird im dritten Quartal zwar noch auf den Kursen lasten, die grundsätzliche Aufwärtstendenz der Wirtschaft, der Unternehmensgewinne und damit der Aktienkurse aber nicht nachhaltig gefährden.

Prognoserevision: Leichte Aufwärtsrevision der Kursziele.

Quelle: DekaBank, Makro Research 02. September 2021

Rentenmarkt Euroland

Die gestiegene Inflation hat weiterhin nur geringe Auswirkungen auf die Staatsanleihemärkte im Euroraum. Die EZB hat durch ihre Forward Guidance ihre Toleranz gegenüber temporär erhöhten Inflationsraten unterstrichen und die Markterwartungen über die Leitzinsen fest verankert. Eine Reduktion der monatlichen Anleihekäufe des PEPP, die sie bei ihrer Ratssitzung im September ankündigen dürfte, sollte daher nur überschaubare Marktreaktionen hervorrufen. Hinweise der Fed auf ein baldiges Tapering wurden von den US-Staatsanleihe­märk­ten gut aufgenommen und sollten Bundesanleihen daher ebenfalls nur wenig belasten. Mittelfristig dürften nachlassende konjunkturelle Abwärtsrisiken im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie und die Aussicht auf eine gänzliche Einstellung des PEPP zu einer leichten Versteilerung der Bundkurve führen.

Prognoserevision:

Quelle: DekaBank, Makro Research 02. September 2021

Devisenmarkt: EUR-USD

Ein neues Jahrestief von 1,1671 EUR-USD (am 20.8.) und eine erneute Entspannung hin zu 1,18 EUR-USD kennzeichneten den Verlauf des EUR-USD-Wechsel­kurses im August. Im Fokus steht derzeit die Kommunikation der Fed bezüglich des Beginns der Verringerung ihrer Wertpapierkäufe sowie der Leitzinswende. Die recht frühen Markterwartungen hierzu hat Fed-Chef Powell Ende August nicht bestätigt, da er eine datenabhängige und langsamere geldpolitische Straffung in Aussicht gestellt hat. Dies hat den US-Dollar zunächst etwas geschwächt. Seither festigt sich der EUR-USD-Wechselkurs um die Marke von 1,18. Mit der Reduktion der Wertpapierkäufe der Fed rechnen wir ab Dezember dieses Jahres, mit der Leitzinswende ab Mitte 2023. Der US-Dollar bleibt insofern gut gestützt von der steigenden Zinsdifferenz zu Euroland.

Prognoserevision: Abwärtsrevision der 3-Monats-Prognose von 1,19 auf 1,18.

Quelle: DekaBank, Makro Research, 02. September 2021

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