Überblick August: Langstreckenlauf mit Hindernissen.

Aktienmarkt: Eine kurzfristige Korrektur an den Aktienmärkten ist angesichts der jüngsten starken Entwicklung denkbar, der gut unterstützte langfristige Aufwärtstrend steht aber weiterhin auf soliden Beinen.

Rentenmarkt: Die EZB hat mit ihrer neuen Strategie klargemacht: In der Europäischen Währungsunion wird die Geldpolitik noch sehr lange sehr locker bleiben, selbst wenn zwischenzeitlich die Inflation über die Zweiprozent-Hürde klettert, wie es zurzeit der Fall ist.

Aktienmarkt Deutschland

Die Berichtssaison der Unternehmen zum abgelaufenen zweiten Quartal verläuft außerordentlich stark, und die im Vorfeld bereits spürbar angehobenen Gewinnschätzungen werden von den tatsächlich erwirtschafteten Ergebnissen nochmals übertroffen. Auch die Ausblicke der Unternehmen sind konstruktiv, sodass die Gewinnschätzungen für das Gesamtjahr weiter nach oben angepasst werden, allerdings nicht mehr in dem Ausmaß und Tempo, wie es in den vergangenen Monaten der Fall war. Auch führen Lieferengpässe bei einigen Unternehmen zu Bremsspuren in den Ergebnissen. Diese Kombination könnten im August und September einige Anleger nutzen, um nach den starken Kursanstiegen im ersten Halbjahr Gewinne mitzunehmen. Weit werden diese Gewinnmitnahmen aber nicht tragen, denn das fundamentale Umfeld ist intakt, die Unternehmen werden im zweiten Halbjahr sehr gute Unternehmenszahlen berichten, die Bewertungen sind kein Störfaktor und die EZB bleibt stark expansiv.

Prognoserevision: Anpassung des Dreimonatsziels nach oben.

Quelle: DekaBank, Makro Research 12. August 2021

Rentenmarkt Euroland

Die wirtschaftliche Erholung schreitet weltweit voran und geht vielerorts mit einem stark zunehmenden Preisauftrieb einher. Dennoch sind die Renditen an den Staatsanleihemärkten in den vergangenen Wochen wieder gesunken. Die Ursachen hierfür sind zum einen kurzfristiger Natur, wie die Sorge vor konjunkturellen Rückschlägen durch die Ausbreitung der Delta-Variante. Zum anderen spiegeln die niedrigeren Renditen langlaufender Staatsanleihen aber auch wider, dass Marktteilnehmer ihre langfristigen Erwartungen über die Geldpolitik revidiert haben. Hierzu beigetragen hat auch die neue geldpolitische Strategie der EZB, mit der sie, ähnlich wie die Fed im vergangenen Jahr, eine vorübergehend größere Toleranz gegenüber steigenden Inflationsraten in Aussicht stellt. Dies sollte eine langsamere Versteilerung der Bundkurve zur Folge haben.

Prognoserevision: Niedrigere Renditeverläufe v.a. langlaufender Anleihen.

Quelle: DekaBank, Makro Research 12. August 2021

Devisenmarkt: EUR-USD

Der EUR-USD-Wechselkurs ist Anfang August bis auf 1,1716 gefallen – ein neues Jahrestief. Die jüngsten Zinsentscheide der EZB und der Fed stützen diese USDollar-Aufwertung. So hat die EZB im Juli ihre neue geldpolitische Strategie vorgestellt, nach der sie mittelfristig ein Inflationsziel von 2 % anstrebt (vorher „unter, aber nahe 2 %) und somit künftig auch höhere Inflationsraten tolerieren wird. Die Leitzinswende der EZB liegt entsprechend noch in weiter Ferne, voraussichtlich erst im Jahr 2026. Die jüngste Kommunikation der US-Notenbanker dagegen bereitet die Finanzmarktteilnehmer auf eine baldige Straffung ihres geldpolitischen Kurses vor. Die Verringerung des Anleihekaufvolumens dürfte ab Anfang nächsten Jahres der erste Schritt in diese Richtung sein, bevor im Jahr 2023 die erste Leitzinserhöhung folgt. Der nun etwas konkreter avisierte geldpolitische Exit der Fed aus dem Corona-Modus ist das gewichtige Argument für einen anhaltend stärkeren USDollar unterhalb der Marke von 1,20 EUR-USD im Prognosezeitraum.

Prognoserevision:  –

Quelle: DekaBank, Makro Research, 12. August 2021

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