Überblick Mai: Trends im Datenwirrwarr erkennen
Aktien- und Rentenmarkt: An den Finanzmärkten geht es zurzeit seitwärts. Der zu erwartende Wirrwar bei den Konjunktur- und Inflationsdaten dürfte jedoch zu einer Bewährungsprobe für die Erholungsperspektive werden und könnte kräftige Schwankungen an den Märkten auslösen. Neue Trends für die Finanzmärkte über den Sommer auszumachen, wird insofern keine leicht Aufgabe sein.
Aktienmarkt Deutschland
Die im DAX notierten Unternehmen haben im ersten Quartal 2021 dank des rasanten Aufholprozesses der globalen Wirtschaft hervorragende Ergebnisse erzielt. Diese übertreffen die in den vergangenen Wochen bereits nach oben angepassten Erwartungen deutlich. Eine große aufgestaute Nachfrage sowie hohe Auftragsbestände sprechen dafür, dass sich das gute unternehmerische Umfeld auch im weiteren Jahresverlauf fortsetzen sollte. Mit deutlich ansteigenden Geimpftenzahlen und den damit einhergehenden Lockerungen wird sich der Aufholprozess bei den Unternehmensgewinnen zudem weiter verstetigen. Vor dem Hintergrund dieser positiven fundamentalen Perspektiven bleiben die Aktienkurse trotz leicht erhöhter Bewertungen gut unterstützt. Kurskorrekturen sind über die Sommermonate zwar zu erwarten, diese dürften in einem sich dynamisch verbessernden wirtschaftlichen Umfeld aber sowohl zeitlich als auch vom Ausmaß her begrenzt ausfallen.
Prognoserevision: –
Quelle: DekaBank, Makro Research 06. Mai 2021
Rentenmarkt Euroland
In weiten Teilen der Welt nimmt die wirtschaftliche Erholung an Fahrt auf und vor allem im verarbeitenden Gewerbe verdichten sich die Anzeichen für Preisdruck. Der daraus resultierende Anstieg der Renditen langlaufender Staatsanleihen macht auch vor der Eurozone nicht Halt. Zwar versucht die EZB, dem mit verstärkten Wertpapierkäufen entgegenzuwirken. Sie dürfte hiermit jedoch nur bedingt Erfolg haben, da ihre Bereitschaft, das PEPP bei Bedarf aufzustocken und zu verlängern, keine hohe Glaubwürdigkeit genießt. Demgegenüber rechnen wir in den kurzen und mittleren Laufzeitbereichen mit vorerst wenig steigenden Renditen. Denn die EZB dürfte erst in einer späteren Phase des geldpolitischen Ausstiegs mit Leitzinserhöhungen beginnen, und die weiterhin grundsätzlich niedrige Inflation sollte die diesbezüglichen Erwartungen begrenzen.
Prognoserevision: Stärkerer Renditeanstieg in den längeren Laufzeitbereichen.
Quelle: DekaBank, Makro Research 06. Mai 2021
Devisenmarkt: EUR-USD
Der Euro hat in den vergangenen Wochen gegenüber dem US-Dollar eine starke Rückkehr gezeigt. Der EUR-USD-Wechselkurs lag zunächst Ende März mit einem Wert von 1,17 auf seinem tiefsten Stand in diesem Jahr. Im April hat der Euro dann kontinuierlich auf 1,21 zugelegt. Konjunkturdaten aus Europa haben den Euro stabilisiert: Trotz steigender Infektionszahlen in Euroland und vermehrter Lockdown-Maßnahmen war der wirtschaftliche Rückgang im ersten Quartal moderater als erwartet ausgefallen, und die ersten Stimmungsindikatoren für das zweite Quartal haben positiv überrascht. Darüber hinaus hat der Euro gegenüber dem US-Dollar Rückenwind von der US-Notenbank bekommen. Diese hatte bei ihrem Zinsentscheid im April ihre abwartende Haltung bezüglich einer geldpolitischen Normalisierung bekräftigt.
Prognoserevision: –
Quelle: DekaBank, Makro Research, 06. Mai 2021
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