Überblick September: Konjunkturell freier Fall sieht anders aus

Aktienmarkt: Aktienmärkte zogen Anfang September etwas an
Rentenmarkt: Talfahrt bei den Renditen an den Rentenmärkten setzte sich nicht fort

Aktienmarkt Deutschland

Die Stimmung im deutschen verarbeitenden Gewerbe ist nach wie vor angeschlagen, allerdings nimmt die Geschwindigkeit, mit welcher sich die Stimmung eintrübt, deutlich ab. Gleiches gilt für die Erwartungen an die Unternehmensgewinne. Diese sind im laufenden Jahr bereits massiv nach unten angepasst worden. Mittlerweile sind die Erwartungen von so viel Pessimismus gekennzeichnet, dass selbst schwache Unternehmenszahlen keinen starken negativen Impuls mehr auf die Aktienkurse auslösen sollten. Den September über dürfte vor allem die Geldpolitik die Märkte dominieren. Alle großen Zentralbanken tagen in diesem Zeitraum. Aufgrund der bereits ambitionierten Erwartungen sollten die Entscheidungen kein Kursfeuerwerk auslösen. Allerdings wird deutlich werden, dass die Geldpolitik auf Dauer expansiv ausgerichtet bleibt. Der Aktienmarkt dürfte im September zunächst in seiner Seitwärtskonsolidierung verharren und gegen Jahresende moderat höhere Kurse erreichen.

Prognoserevision: Leichte Aufwärtsrevision der 3- und 6-Monatsprognose.

Quelle: DekaBank, Makro Research 10. September 2019

Rentenmarkt Euroland

Weltweit hat sich das konjunkturelle Umfeld eingetrübt und Risiken wie der Handelskonflikt und der Brexit nehmen nicht ab. Anleger erwarten deshalb eine weitere Lockerung der Geldpolitik durch die EZB. Sie rechnen dabei stärker mit Senkungen des Einlagensatzes als mit Wertpapierkäufen. In ihrer Wirkung könnten beide Maßnahmen ähnlich sein. Denn unter der Annahme, dass Leitzinserhöhungen für lange Zeit ausgeschlossen sind, würde auch ein tieferer Einlagensatz Abwärtsdruck auf die Renditen am langen Ende hervorrufen. Jedoch gehen wir davon aus, dass selbst mit einem gestaffelten Einlagensatz der Spielraum nach unten nicht so groß ist wie an den Märkten eingepreist. Um eine Enttäuschung zu vermeiden und keine Zweifel an ihrer Handlungsfähigkeit aufkommen zu lassen, dürfte die EZB auch auf Wertpapierkäufe zurückgreifen.

Prognoserevision: Niedrigere Renditeverläufe in allen Laufzeitbereichen.

Quelle: DekaBank, Makro Research 10. September 2019

Devisenmarkt: EUR-USD

Der Euro war in den vergangenen Wochen gegenüber dem US-Dollar in einer schwachen Seitwärtsbewegung gefangen. Anfang August lag der EUR-USDWechselkurs bei 1,10 und einen Monat später etwas niedriger bei 1,09 EUR-USD. Auch wenn die Euro-Abwertung nicht stark ausgefallen war, so hat der Euro doch erstmals seit Mai 2017 wieder unter der Marke von 1,10 EUR-USD gelegen. Dabei ist er durch die europäische Zinsentwicklung belastet worden. Im Vorfeld des EZBZinsentscheids im September und wegen weiterhin schwacher Wirtschaftsdaten waren die deutschen Staatsanleihen mit Laufzeiten bis 30 Jahren nicht nur im negativen Bereich, sondern haben auch neue Allzeittiefs erreicht. Gedämpft wird die Euro-Abwertung gegenüber dem US-Dollar durch die zu erwartenden USLeitzinsensenkungen im September und Oktober um jeweils 25 Basispunkte.

Prognoserevision:

Quelle: DekaBank, Makro Research, 10. September 2019

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