The Roaring Twenties

LadyBanking unternahm Zeitreise ins vergangene Jahrhundert.

Mark Twain sagte einmal: „Die Geschichte wiederholt sich nicht, aber sie reimt sich immer wieder.“ Bei unserem diesjährigen LadyBanking sind wir dieser Aussage einmal auf den Grund gegangen und unternahmen eine kleine Zeitreise in die goldenen Zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts. Was geschah damals? Wie kam es letztendlich zu den großen Krisen jener Zeit? Und gibt es Parallelen zu unserem derzeitigen Jahrzehnt?

Passendes Outfit: Das S Private Banking-Team mit Martina Gruber, Nicole Jamro, Bereichsdirektorin Tanja Frommert (2.v.l.) und Beraterin Annika Auf dem Kamp.

Als Kulisse für unsere Zeitreise fungierte das Dortmunder Opernhaus, in dem gerade der Musical-Klassiker „Cabaret“ auf dem Spielplan steht. Wir ließen es uns natürlich nicht nehmen, unsere Kundinnen und ihre Begleiterinnen in den Kit-Kat-Club und das abenteuerliche Nachtleben im Berlin der 1920er Jahre zu entführen. Buntes, frivoles Treiben auf der Bühne, mitreißende Musik, Reichtum und Sorglosigkeit kontrastiert mit tiefster Armut.

Doch bevor wir in die Welt der Sally Bowles eintauchten, verglichen wir gemeinsam mit Volker Schwarz, Mitglied der Geschäftsleitung von Vontobel Hamburg, die finanzwirtschaftlichen und gesellschaftlichen Ereignisse der 1920er und 2020er Jahre in dem Vortrag „Die ‚goldenen‘ 20er Jahre – wiederholt sich die Geschichte?“

Wiederholt sich die Geschichte?

Passender inhaltlicher Input: Volker Schwarz von Vontobel informierte über die wirtschaftliche Lage der „goldenen Zwanziger“.

Das goldene Zeitalter des letzten Jahrhunderts war geprägt von starken gesellschaftlichen und kulturellen Umbrüchen. Infolge der wirtschaftlichen Erholung entwickelte sich die moderne Massenkultur und die Technisierung in der Republik wurde vorangetrieben. Charleston tanzen, Champagner trinken, Korken knallen lassen – eine Swing Band spielt und die Menschen lachen vergnügt.

Aber nach Einsetzen eines Konjunkturabschwungs blieben weitere Kursgewinne bei Aktien aus. Warnungen aus Finanzkreisen vor dem Platzen der Spekulationsblase wurden weitgehend ignoriert

Ab dem 14. Oktober 1929 folgte ein stetiger Rückgang der Aktienkurse, der schließlich zur Panik der Anleger und zum großen Kurseinbruch führte. Mit den bekannten Konsequenzen:

  • viele Arbeitslose (auch durch die neue Fließbandarbeit)
  • weltweite Überproduktion in der Landwirtschaft (Verfall der Preise)
  • Monopolpreise von Rohstoffen (schlecht für die verarbeitende Industrie)
  • Inflation von > 11 %

Und wie sieht es heute aus?
Durch den Angriff von Russland auf den Nachbarn Ukraine und die damit verbundenen Sanktionen der meisten westlichen Länder gibt es in Europa eine Energiekrise (Gas, Öl, Kohle).
Auch hier mit einschneidenden Konsequenzen:

  • Inflation > 9 % weltweit durch explodierende Energiepreise
  • Rezessionsgefahr durch massive Zinserhöhungen der Notenbanken aufgrund der Inflation
  • Lieferkettenproblematik aufgrund von Corona
  • China-Taiwan-Konflikt schwebt als Risiko über allem
  • Erhebliche Auswirkungen des Klimawandels – Dürre, Hitze, Mangel an Nahrungsmitteln, Überschwemmungen
  • Nachhaltigkeit ist das Thema der Stunde – insbesondere Erneuerbare Energien

In der Krise ist nachhaltiges Investieren sinnvoll

Könnte sich die Geschichte also tatsächlich wiederholen? Natürlich können wir nicht voraussagen, was die Zukunft bringt. Aber: Die Sozialstaaten im Westen sind weit besser ausgestattet als vor hundert Jahren. Das war bereits während der Corona-Pandemie sehr hilfreich. Trotz hoher Staatsschulden lassen sich mögliche negative Auswirkungen deshalb besser abfedern. Außerdem haben die Notenbanker:innen die Lektion von 1929 gelernt. Der wichtige Finanzsektor ist heute stärker reguliert und die Bankbilanzen wesentlich widerstandsfähiger als nach dem Ersten Weltkrieg.
So zeigen sich heute folgende Unterschiede zu 1929: Die Wirtschaft wächst derzeit immer noch, die Arbeitslosigkeit ist niedrig, internationale Abstimmungen von Regierungen und Notenbanken erfolgen im Gleichklang und die Anlagemotive von Privatanleger:innen haben sich ebenfalls geändert – weniger spekulativ, mehr Altersvorsorge.
Finanzexperte Volker Schwarz riet zu nachhaltigem Investieren in der Krise. Er räumte dabei mit Mythen, dass es sich dabei um Nischenprodukte mit Renditenachteilen und fehlenden Anlageinteressen handelt, auf.

Bild oben: Im Opernfoyer traf das verkleidete Team des S Private Banking der Sparkasse Dortmund die unverkleideten Cabaret-Hauptdarsteller Jörn-Felix Alt (Mitte links) und Bettina Mönch (Bildmitte) sowie Opernintendant Heribert Germeshausen (Mitte rechts). Ebenfalls dabei: Volker Schwarz, Mitglied der Geschäftsleitung von Vontobel Hamburg (3.v.r.).